Der Mensch und die Heilpflanze:

„Alle Erkenntnis der Welt, die wir Menschen auf Erden besitzen, stammt nur aus dem Lichte der Natur. Dieses Licht der Natur reicht vom Sichtbaren zum Unsichtbaren und ist hier so wunderbar wie dort. Im Lichte der Natur ist das Unsichtbare sichtbar.“ – Paracelsus

Paracelsus hat eine wichtige Rolle in der abendländischen Heilkunde gespielt. Bei Paracelsus stand nie die Pflanze selbst im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern immer das Naturverständnis sowie natürlich der kranke Mensch und damit die Therapie mit Pflanzenarzneien.

Eine Gabe ist die intuitive Wahrnehmung verborgener Heileigenschaften der Natur. Das Erkrankte und das Heilende müssen auf der geistigen Ebene eine Verwandtschaft zueinander haben, sie müssen einander ähnlich sein, sich sympathisch sein bzw. eine Affinität besitzen. Diese Ähnlichkeiten oder Sympathien kann man durch Signaturen (signum = Zeichen) wie Form, Farbe oder Geschmack erahnen. Wer die Gabe des „Sehens“ besitzt, nimmt direkt mit seinem inneren Auge wahr. Dann gibt es keinen Zweifel mehr daran, woher die Engelwurz ihren Namen hat – man sieht plötzlich in ihr einen Schutzengel und nicht nur eine magensaftstärkende Aromapflanze unter den Doldenblütlern.